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INTERVIEW: Duncan Jones

Der Regisseur gibt persönlich aktuelle Auskunft über MOON, SOURCE CODE und MUTE

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Foto: © Rodene Ronquillo
Foto: © Rodene Ronquillo

Welche Arbeitsphase ist Dir beim Filmemachen die liebste, und was würdest Du lieber Deinen Klon erledigen lassen?

„Ha! Nun, ich liebe das erste kreative Brainstorming. Die Idee zu haben und das Rätsel zu lösen, wie man sie umsetzt. Ich arbeite gerne mit den Schauspielern und ich mag die Arbeit im Schneideraum. Was meinen Klon angeht? Ich kenne ein paar Produzenten, bei denen ich sehr glücklich wäre, wenn er sich um sie kümmern würde.“

Meine (per e-mail gestellten) Fragen hat Duncan Jones tatsächlich ohne Zuhilfenahme eines Klones beantwortet, obwohl es ganz schön viele waren. Das Interview ist in voller Länge zu lesen auf  www.kino-zeit.de > Zum kompletten Interview >

An dieser Stelle gibt es im Folgenden einen Text mit Auszügen aus dem Interview, der in etwas veränderter Form in der RNZ vom 22.07.2010 erschienen ist:

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Der Weg nach Hollywood führt über den Mond

Regisseur Duncan Jones über seine Erfahrungen seit MOON

Vom Mond bis nach Hollywood ging es rasend schnell. Gerade erst ist Duncan Jones viel beachtetes und mehrfach preisgekröntes Spielfilmdebüt Moon in Deutschland angelaufen, da hat er auch schon den nächsten Film abgedreht. Während er in L.A. am Schnitt von Source Code arbeitet, hat er sich ein wenig Zeit genommen, zu reflektieren, welchen Weg er inzwischen zurückgelegt hat. Denn an die neuen Maßstäbe muss er sich erst noch gewöhnen:

„Meiner Meinung nach IST das ein großer Hollywood-Film, aber laut meiner Produzenten ist das immer noch ein kleinerer Independent Film – gemäß Hollywood Standards!“

Moon, noch in London gedreht, war dagegen auch nach bescheideneren europäischen Maßstäben ein kleiner Independent Film, mit einem knappen Budget von nur 5 Mio. $, das kaum Geld für die Vermarktung des Films übrig ließ. Also wurde Jones selbst aktiv, denn Moon war ihm

„eine Herzensangelegenheit, für die ich alles getan habe.“

Über den Online-Dienst Twitter hat er bald über 12.000 Tweets abgesetzt, jeweils 140 Zeichen, die ihm das Gefühl geben,

„etwas für den Film zu tun, auch wenn es nur ist, dass ich Leute überzeuge, den Film zu sehen. Einen einzelnen Zuschauer nach dem anderen!“

Duncan Jones hat inzwischen über 21.000 Follower, das sind eine ganze Menge potentieller Kinogänger, persönlich vom Regisseur ermuntert, Moon zu sehen und bei Gefallen ein wenig Mundpropaganda zu leisten.
Wenn Source Code 2011 in die Kinos kommt, wird dagegen eine riesige professionelle Marketing-Maschinerie angeworfen werden. Das Budget des Science-Fiction Dramas, für das er nach dem Erfolg von Moon als Regisseur engagiert worden ist, gibt auch dafür genug her. Jones hat sich von der Dimension des Projekts aber keineswegs einschüchtern lassen. Während der Jahre, in denen er in London Werbespots und Musik-Clips drehte, hat er sich eine pragmatische Einstellung antrainieren können, sehr hilfreich für den ersten Tag eines jeden neuen Drehs:

„Du lernst die Namen der Leute und legst los“.

Nur dass die Namen diesmal etwas klangvoller sind, wie z.B. Jake Gyllenhaal (Prince of Persia, Brokeback Mountain) als Hauptdarsteller oder Paul Hirsch (Star Wars, Ferris macht blau, Mission Impossible) als Filmeditor. Jones beschreibt diese neue Herausforderung in Hollywood als „erfreulich und lehrreich“, sie habe ihm aber auch klar gemacht, dass er sich selbst als Autor und Regisseur sehe:

„Das ist die Karriere, die ich einschlagen und aufbauen will.“

Mit  Mute will er diesen Weg weiterverfolgen. Diese Science-Fiction Hommage an Blade Runner, die im Berlin der Zukunft spielt, nennt er sein „Traumprojekt“:

„Ich werde weiter am Drehbuch arbeiten und weiterhin versuchen, den Film zu realisieren.“

Wenn es soweit ist, werden bei dem Film auch deutsche Schauspieler dabei sein, nur Namen könne er noch nicht verraten – allerdings:

„Die deutschen Schauspieler, an die ich denke, sind weniger bekannt als man vielleicht annehmen würde.“

Um einen sehr bekannten Namen kommt man im Zusammenhang mit Duncan Jones jedoch kaum herum: Sein Vater heißt schließlich David Bowie.

„Er ist ein großartiger Mensch, ich liebe ihn sehr. Er hätte mich immer unterstützt, egal was ich aus meinem Leben gemacht hätte. Aber ich denke, es entspricht auch der Wahrheit, dass er erleichtert war, als ich meinen Weg zum Film fand, nach einer Zeit, in der es so aussah, als ob ich ein Philosophie Professor werde. Ich bin auch glücklich darüber. Ich denke, ich mache bessere Filme als Vorlesungen!“

© Kirsten Kieninger 22.07.2010

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