Die Dokumentarfilme DAVID WANTS TO FLY und ALLE MEINE VÄTER
David Sieveking | DAVID WANTS TO FLY | Deutschland 2010
Jan Raiber | ALLE MEINE VÄTER | Deutschland 2009
Im Programm der Berlinale 2010 fanden sich zwei Dokumentarfilme von jungen deutschen Filmemachern, die auszogen ihren Debutfilm zu machen. Trotz ähnlicher Ausgangssituation könnten die Filme unterschiedlicher nicht sein:
Der eine Filmemacher machte sich einen Kopf über ein Filmthema und fuhr schließlich bis in die USA und nach Indien, auf der Suche nach Antworten. Der andere hörte auf sein Herz, blieb im Kreise seiner Familie, machte sich auf die Spur eines sehr persönliches Familiengeheimnisses und fragte nach.
Der erste spricht mit David Lynch und trifft den Maharishi Mahesh Yogi, der zweite spricht mit seiner Mutter und trifft seinen Vater.
Der eine arbeitet sich 4 Jahre an seinem Thema ab, der andere durchlebt zweieinhalb Wochen, in denen sich Ereignisse überstürzen, die sein ganzes Leben erschüttern.
Während der eine große Lust an der Selbstinszenierung seines Lebens vor der Kamera zeigt, muss der andere erst von seiner Produzentin überredet werden, überhaupt erst vor der Kamera zu agieren.
Und so unterhält der Film des ersten durch den Willen zur skurrilen Stilisierung und das Interesse an obskuren Geschehnissen, während der Film des zweiten durch die ungekünstelte Authentizität seiner Protagonisten und die persönliche Dramatik der Ereignisse überzeugt.
Der erste Film kommt jetzt bundesweit in die Kinos, dem anderen Film ist sehr zu wünschen, dass er einen Kinoverleih findet!
> Rezension zu DAVID WANTS TO FLY
> Rezension zu ALLE MEINE VÄTER
Filmdaten:
Titel: Alle meine Väter
Produktionsland: Deutschland
Produktionsjahr: 2009
Länge: 89min
Format: HDCAM, Farbe und Schwarzweiß
Regie: Jan Raiber
Drehbuch: Jan Raiber
Kamera: Clemens Baumeister
Montage: Alexandra Menning
Ton: Jan Raiber
Produzentin: Janine Wolf
Filmdaten: