Regisseur Joshua Oppenheimer über seinen Film THE ACT OF KILLING
Werner Herzog nennt diesen Film „beispiellos in der Geschichte des Kinos“. Ab dem 14.11. läuft The Act of Killing in den deutschen Kinos. Der inzwischen vielfach preisgekrönte (und für den Europäischen Filmpreis nominierte) Dokumentarfilm ist eine faszinierende Herausforderung für Zuschauer, Protagonisten und Filmemacher. Ich habe mit Regisseur Joshua Oppenheimer darüber ausführlich gesprochen:
> Das Interview ist bei kino-zeit.de online>
An dieser Stelle nur eine gegenschnitt.de-„Bonus“-Frage, natürlich zum Thema Schnitt:
Hast du während der jahrelangen Dreharbeiten schon angefangen den Film zu schneiden?
Nicht wirklich. Ich habe gesichtet, eine Auswahl des wichtigsten Materials getroffen und einige Szenen roh geschnitten. Es waren über tausend Stunden, die es zu transkribieren und loggen galt. Tausend Stunden Material ist eine Riesen-Unternehmung und wir hatten ein Minibudget, also hatten wir kein großes Team, das uns hätte helfen können.
Für mich besteht Filmemachen nicht darin, die beste Geschichte zu finden und den besten Weg, diese Geschichte zu erzählen und dann den Film als Geschichtenerzähler zu machen. Ich sehe Filmemachen als einen Prozess der Erforschung. Wenn ich drehe, benutze ich mehrere Elemente, um große Fragen zu stellen und zu erkunden. Zu diesen Elementen gehören: ein Ort, ein zentrales Thema, eine Metapher. In diesem Fall waren es prahlende Täter, die Frage, wie wir mit Schuld und Straffreiheit leben als zentrales Thema, eine Methode und einige Charaktere. Jedes dieser Elemente kann sich im Laufe der Dreharbeiten entwickeln, das ist wie eine Erkundung.
Filmmontage ist auch eine Erkundung dessen, was man gedreht hat. Es ist wie eine Freilegung der Material-Schichten, genauso, wie die Dreharbeiten eine Freilegung der Wirklichkeits-Schichten sind. Ich habe nur so weit geschnitten, wie es dazu diente, die Produktion voranzutreiben, denn das war die Hauptsache in den Drehphasen.
> Joshua Oppenheimer – Interview bei kino-zeit.de >
> The Act of Killing – Filmrezension bei kino-zeit.de >
Filmdaten: